Wenn über Klimaschutz gesprochen wird
Wenn über Klimaschutz gesprochen wird, werden immer Schuldige gesucht. Nicht im eigenen Land natürlich, denn es gibt ja immer jemanden der "schlimmer" ist.
So liest es sich in den Social-Media-Kanälen und eben auch in einigen Leserbriefen. Statt die eigene Verantwortung wahrzunehmen und anzunehmen, wird hierzulande immer wieder gerne auf China verwiesen.
Wahr ist tatsächlich, dass China als Staat der größte Emittent von CO₂ ist. Tatsache ist aber auch, dass wenn man die CO₂-Emissionen pro Kopf berechnet, Deutschland in einem ganz anderen Licht als China dasteht. Hinzu kommt, dass ein großer Teil der Emissionen in China für die Konsumgüter Europas und den USA ausgestoßen werden.
Deutschland als Land ist für 2 % der weltweiten Emissionen verantwortlich. Das klingt auf den ersten Blick natürlich nicht viel. Darum entscheiden sich viele dafür, dass erst einmal Andere dran sind und man sich entspannt zurücklehnen kann. Zu Ende denkt diesen Gedanken scheinbar aber kaum jemand. Bei 193 Staaten der Erde sind 2 % eine beträchtliche Summe, die es zu minimieren gilt. Würde jeder Staat nach dieser Logik handeln, gäbe es gar keine Reduzierung der Emissionen und wir würden die Kontrolle über unser Klima vollends verlieren.
Frei nach dem Motto „Mein Nachbar ist über rot gefahren, dann kann ich das ja auch.“
60 Milliarden Euro. Wieder eine Zahl. Selbst jemand der sich mit der Politik nicht viel befasst sieht auf den ersten Blick, das ist viel Geld. Um den Leser zu manipulieren, könnte man nun die Zahl 60 Milliarden der Zahl 1 gegenüberstellen.
60 Milliarden Euro für 1 % weniger weltweite Emissionen zum Beispiel.
Jetzt wollen wir die Zahlen aber einmal richtig einsortieren.
Zum Vergleich: Deutschland gibt jedes Jahr ca. 46 Milliarden Euro aus, um fossile Energieträger wie Öl, Gas oder Kohle zu subventionieren. Würde man das Geld einsetzen um in Zukunft billigen erneuerbaren Strom herzustellen, bräuchte man diese Subventionen zum Großteil nicht mehr. Nun gut, aber es war ja auch die Rede von einem einzigen Prozent. Dieses eine Prozent ist aber weltweit gerechnet und stellt die Hälfte aller deutschen Emissionen dar.
Statt also jährlich die fossilen Energieträger mit zig Milliarden zu subventionieren und uns von anderen Ländern abhängig zu machen sollen zig Milliarden einmalig eingesetzt werden, um Deutschlands Emissionen zu halbieren, damit unabhängiger zu machen und uns jährlich zig Milliarden Euros zu sparen.
Immer wieder wird öffentlich auch Panik verbreitet, dass der Strom immer teurer werde, da die erneuerbaren Energien zu teuer werden.
Allerdings genügt ein kleiner Blick im Netz, um sich die nötigen Fakten herauszusuchen.
Die teuersten Energieträger sind unter anderem Erdgas(~13ct/kWh) und Kohle (~14ct/kWh). An Kosten schlägt allerdings nichts die Atomkraft (~19ct/kWh). Windkraft und Photovoltaik hingegen bewegen sich im Kosten-Bereich von 3-8 ct/kWh. Berechnet man noch die Folgekosten der Klimazerstörung durch fossile Energien (Bsp.: Atomkraft mit >90ct/kWh) ein, verlieren diese völlig die Konkurrenzfähigkeit.
Die größten Kosten der erneuerbaren Energien entstehen durch die Leitungen. Manch Leser:in könnte sich darüber aufregen und nun verlangen stattdessen Atomstrom aus dem Ausland zu importieren..... Für welchen man natürlich Leitungen braucht.
Eine echte Lösung dagegen würde ein bundesweites Verbot von Gesetzen wie der 10-H Regel in Bayern bieten. Bundesländer wie NRW und Bayern dürfen sich nicht mehr aus der Verantwortung ziehen und die Stromerzeugung anderen überlassen.
Für jedes nicht gebaute Windkraftwerk müssen 3 Stromleitungsmasten gebaut werden oder kilometerweit Böden zerstört werden, um die noch teureren Erdkabel zu verlegen.
Unsinnig, bieten doch die höher gelegenen Gebiete in Bayern die perfekten Standorte für günstigen Windstrom.
In Landkreisen wie Dithmarschen und Nordfriesland sind die Windkraftanlagen schon seit Jahrzehnten bekannt und einst bebaute Flächen für die Fundamente werden inzwischen wieder als Ackerland verwendet.
Argumente gegen die Erneuerbaren gibt es nur von Menschen, die sich mit dem Thema nicht ausreichend beschäftigt haben oder persönliche egoistische Interessen verfolgen.
Fundierte Argumente gibt es keine.
Klimaschutz kostet. Kein Klimaschutz ist nicht bezahlbar.