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Geplanter LNG-Terminal gefährdet nachhaltige Entwicklung in Deutschland

von Dr. Reinhard K.

Geplanter LNG-Terminal gefährdet nachhaltige Entwicklung in Deutschland

Der in Brunsbüttel von German-LNG geplante LNG-Terminal (Anlande- und Verteilstation für verflüssigtes Erdgas, aus den USA überwiegend mittels Fracking gewonnen) gefährdet die Energiewende, indem eine völlig neue fossile Infrastruktur geschaffen wird. Diese mit staatlichen Subventionen geförderte Infrastruktur würde das fossile Zeitalter in Deutschland unnötig verlängern.

Da fossile Infrastruktur schon lange nicht mehr wirtschaftlich ist, soll auch der geplante LNG-Terminal mit 100 Mio. Euro staatlicher Subventionen gefördert werden. Zusätzlich sollen die Erdgasendkunden die Kosten für den Bau der Anbindungspipeline von Brunsbüttel nach Hetlingen mit 90% der Baukosten und 100% der laufenden Kosten tragen. Das sind ebenfalls noch einmal über 100 Mio. Euro an Kosten, von denen die German-LNG befreit wurde.

Deutschland hat jetzt schon eine rund dreifache Überkapazität an Erdgas-Pipelines und Speicherkapazitäten, bezogen auf den heimischen Erdgasbedarf. Darüber hinaus sind die bereits bestehenden LNG-Terminals in Frankreich, Belgien und den Niederlanden nur zu einem geringen Teil ausgelastet und könnten über die schon bestehenden Pipelines auch Deutschland mit Erdgas aus LNG versorgen.

Der LNG-Terminal ist auch nicht genehmigungsfähig, da mitten zwischen dem abgeschlateten Atomkraftwerk Brunsbüttel mit einem Lager für schwachradioaktiven Atommüll und einem geduldeten Zwischenlager für hochradioaktiven Atommüll, einem Chemiepark mit extrem gefährlichen Chemikalentanks, z.B. Phosgen, und einer modernen Sondermüllverbrennungsanlage geplant ist. Zahlreiche Unfälle mit LNG-Terminals, erst im Herbst in Norwegen und in China, belegen die Gefährlichkeit der geplanten Anlage.

Während die grüne Parteibasis sich mit Parteitagsbeschlüssen gegen den LNG-Terminal stellt, lässt Minister Albrecht die Voruntersuchungen für die geplante Anbindungspipeline trotz fehlenden Bauantrags für den LNG-Terminal schon einmal mit Androhung von Bußgeldern und Polizeieinsatz gegen die Landwirtschaft in der ökologisch sensiblen Elbmarsch durchdrücken.

Besonders brisant ist, dass RWE als bisher einziger bekannter möglicher Partner für den LNG-Terminal sein LNG aus den Frackinggebieten der USA beziehen möchte und entsprechende Verträge dazu bereits abgeschlossen hat. So fördert die Landesregierung von Schleswig-Holstein Ökozid in den USA und die immer schneller voranschreitende Klimakatastrophe mit staatlichen Subventionen.

Wir brauchen dringend ein vollständiges Verbot von Subventionen für fossile Energieträger. Ohne die Subventionen von 56 Mrd. Euro pro Jahr in Deutschland wäre die erneuerbare Energieerzeugung längst konkurrenzlos billig. Bereits jetzt lassen sich Kohlekraftwerke nicht mehr wirtschaftlich betreiben, so dass selbst das neugebaute Kohlekraftwerk Moorburg nach nur 6 Jahren vom Netz gehen soll, auch hier natürlich mit hohen Subventionen.

Methan, der Hauptbestandteil von Erdgas, ist zudem über einen Zeitraum von 20 Jahren rund 87fach zu klimawirksam, wie Kohlendioxid. Dadurch ist LNG mit seinen hohen Verlusten an Methan über die gesamte Prozesskette mindestens so klimaschädlich wie Kohle und keine Brücke in eine ökologische Zukunft.

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